Brückenklassen

Im September 2022 startete an der Schule am Stadtpark ein neues Projekt einer ganz besonderen Schulform – die Brückenklassen. Der Name entstand im Laufe des Schuljahres 2019-20, da die Maßnahme eine besondere Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendamt sowie zwischen Schule und Familie darstellen. In ihnen geht es nicht um die Beschulung und Integration aus der Ukraine geflüchteter Kinder und Jugendlicher.

Wer sind wir denn dann und was tun wir?

Ein Team  aus drei sonderpädagogischen Lehrkräften, zwei Sozialpädagogen, einer Heilpädagogin und einem Erzieher betreuen hier 16 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 3-5. (Schul-) Alltag und Unterrichtsformen orientieren sich sehr stark an den individuellen Bedürfnissen und Schwierigkeiten der Kinder. Mit dem Ziel den Schüler*innen wieder eine motivierte und erfolgreiche Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen. In dieser als Ganztagesform angelegten Maßnahme sind auch soziale Kompetenztrainings sowie die Förderung der Alltags- und Lebenspraxis ein fester Bestandteil im Schulalltag. Das Hauptziel ist es, die Schüler*innen für eine erfolgreiche Rückkehr in das Regeschulsystem (an einem Förderzentrum oder einer Mittelschule) zu stabilisieren und vorzubereiten. Dies soll auch mit Hilfe einer begleiteten Rückführung nach ungefähr 2,5 Jahren gelingen.

Unser Schultag beginnt um 7.45 Uhr. Morgens haben die Kinder zunächst Zeit, gemeinsam zu frühstücken, Brettspiele zu spielen oder ein Bewegungsangebot wahrzunehmen. Diese gemeinsame Zeit ermöglicht ein entspanntes Ankommen, Raum für individuelle Gespräche und einen guten Start in den Tag. Danach geht es in den Unterricht, der individuell auf die Schüler*innen ausgerichtet ist. Zudem findet in der regulären Unterrichtszeit Einzelförderung im emotional- sozialen Bereich sowie in einzelnen schulischen Fächern statt. Gerne greifen wir auch auf die Möglichkeit zurück, unser grünes Klassenzimmer im Stadtpark zu nutzen, um den Unterricht in Form einer „Draußenschule“ erlebbar zu machen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen finden an den Nachmittagen meist Arbeitsgemeinschaften statt, die lebenspraktische (Einkaufen gehen, Werken, Pflanzen und Ernten), erlebnispädagogische (Wald erleben, Fahrrad fahren, Reiten, Klettern), kreative, sportliche oder auch Freizeitangebote (Besuche im Tierheim, Spiele drinnen und draußen) beinhalten.

Die Sozialpädagogen des Teams stellen, als eine Besonderheit des Konzeptes, zudem ein enges Bindeglied zwischen Schule und Familie dar. So finden etwa alle zwei Wochen nach einem Schultag entweder eine Einzelaktivität mit einem Kind statt oder ein Besuch in dessen Familie, um auch hierunterstützend zu wirken.